Gymnasium an den Eisteichen

Wien

Das Freiraumkonzept nimmt Bezug auf den historischen und den räumlichen Kontext. Die Ziegelteiche, welche ich sich dort befanden, wurden im Winter zur Eisgewinnung verwendet. Beim Eisschneiden wurden mittels langen Sägen Eisblöcke herausgeschnitten. Diese wurden in Kellern gelagert und im Sommer zur Kühlung genutzt. Die charakteristische Form dieser orthogonalen Entnahmestellen findet sich auf der Oberfläche des Platzes wieder. Sowohl im Großem (farblich nuancierte Felder) wie im Kleinen (einzelne Pflastersteine). Das zweite Bild, welches Bezug auf diesen Kontext nimmt, ist das der Eisschollen. Diese überlagern die streng lineare Gliederung und schaffen räumlich differenzierte Bereiche. Ausgebildet als Grünschollen mit Baumpflanzungen, als Aufenthaltsbereiche im Schulgelände oder als Sitzelemente aus Weizementbeton wird das Konzept in unterschiedlichen Maßstabsebenen und mit einfachen Mitteln umgesetzt. Mit der quer zur Hauptrichtung laufenden Pflasterung des Platzes und der niveaugleichen Ausführung wird ein großer zusammenhängender Platzbereich definiert und gleichzeitig der Verkehr entschleunigt. Bei der Platzgestaltung wurde auf eine hohe Durchgrünung geachtet, ohne jedoch die Funktionalität und die Wegrelationen einzuschränken. Die Bestandsbäume werden alle in das Gesamtkonzept integriert und bilden das Rückgrat des zukünftigen durchgrünten Platzes. Das Konzept der Eisschollen wird in räumlich angepasster Form über das gesamte Gebäude gespielt. Im Schulfreiraum werden einzelne Bereiche für Aufenthalt, Sport und Lernen als Schollen ausgebildet und mit den grünen Rändern überlagert. In den Obergeschoßen gliedern sie die Terrassen und bilden Bereiche für Lernen und Pausen aus.

Die Fahrbahn im Platzbereich wird auf zwei getrennten Spuren geführt und die Baumreiche in diese als Inseln integriert. Diese Verkehrstechnische Maßnahme schafft auch für zukünftige Entwicklungen auf dem Bereich des MIV eine gut Basis für Adaptionen hinsichtlich Aufwertungen des Freiraums im städtischen Bereich.

Lageplan 1:500

Projektdetails

Projektart: offener Wettbewerb
Auszeichnung: -
Planung: 2023
Architektur: urban architektur, Silberpfeil Architekten

Pläne