Bildungscampus Heidemarie Lex-Nalis

Wien, Wettbewerb - 1. Preis / realisiert

Der Entwurf leitet sich aus dem historischen und dem räumlichen Kontext ab. Inspiriert von der ehemaligen Gewässernähe liegt das Gebäude wie ein Schiff an der einstigen Uferlinie eines Donaualtarms. Landebrücken, welche von den Obergeschossen des flachen Gebäudes in den Freiraum des Erdgeschosses ragen, verschneiden sich mit der bewaldeten Uferzone. Durch die Miteinbeziehung und Verschneidung mit dem angrenzendem Straßenraum öffnet sich der Bildungscampus zur Umgebung und bezieht diese aktiv mit ein. Diese ehemalige Uferlinie bildet auch den Rahmen der Mehrfachnutzungszone, welche außerhalb der Öffnungszeiten des Campus der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Die Zugänge zum Gelände liegen wie Buchten an der Rappachgasse und bilden geschützte Aufenthaltsbereiche. Eine Anpassung der Grundgrenzen in Teilbereichen und eine Fahrspurverschmälerung nach unserem Vorschlag sicherten diese Qualitäten für die öffentliche Nutzung aus dem Wettbewerbsbeitrag. An den mäandrierenden Erschließungsweg innerhalb des Campus lagern sich Spiel- und Sportflächen an. Die große Ballsportfläche mit Calisthenics-Geräten, ein öffentliches WC und Trinkbrunnen ergänzen das Angebot für alle Altersgruppen. Die Randbereiche der Zone sind dicht bepflanzt und topografisch abgesetzt. So entsteht eine lesbare räumliche Einheit und ein grüner Puffer zum Straßenraum. Der Vorplatz ist öffentlich zugänglich und hebt sich lediglich durch seine Materialität vom Straßenraum ab. Als einladende Geste liegt er vor dem Gebäude und streckt sich nach vorne in den angrenzenden öffentlichen Raum. Grüne Inseln mit Bäumen und Sitzmauern gliedern den Raum und bilden beschattete Kondensations- und Treffpunkte – frei zugänglich für alle. Der topografisch abgesetzte Vorbereich des Veranstaltungssaals schiebt sich in den Platzbereich hinein und macht ihn so auch von außen direkt lesbar. Der Exklusivbereich, welcher nur den Kindern des Campus zur Verfügung steht, bietet vielfältige, differenzierte räumliche Situationen und Qualitäten. Von den modellierten Spielbereichen aus EPDM-Gummigranulat direkt am Gebäude, die wie angeschwemmte Sandbuchten an die umliegenden Erschließungswege anstoßen bis hin zur großen, offenen, von Bäumen gerahmten Spielwiese im Süden.

Auszug aus dem Juryprotokoll:
„Das Preisgericht hebt vor allem die gute Organisation der Freiräume positiv hervor. Die Differenzierung zwischen mehrfach genutztem Bereich und exklusiven Bewegungs- und Spielbereichen ist schlüssig entwickelt."

Haupteingang / Öffentlicher Platz

Projektdetails

Leistungen: Wettbewerb, LP2 - LP5
Auszeichnung: 1. Preis Realisierungswettbewerb
Planung: 2019 - 2023
Architektur: POS Architekten
Auftraggeber: MA 19 Architektur und Stadtgestaltung
Fotos: Lothar Prokop und PicMyPlace

Pläne