Schwedenplatz

Wien, Wettbewerb

GESTALTUNGSKONZEPT
Das Gestaltungskonzept orientiert sich an historischen, räumlichen und funktionalen Aspekten des Schwedenplatzes. Die Gestaltungssprache reagiert auf die Vielschichtigkeit und Komplexität der Nutzung und verbindet diese mit den besonderen räumlichen und historischen Gegebenheiten. Der Platz liegt an der ehemaligen Außengrenze der Stadt, welche Richtung Norden immer weiter vorgerückt ist. Als Außenbereich des ersten Bezirks orientiert sich der Platz immer mehr zum Donaukanal und rückt weiter nach Norden. Heute ist der Schwedenplatz ein vielschichtiger und prominenter Platzbereich am Eingang zur Innenstadt. Die Befestigungsanlagen sind längst nicht mehr direkt erlebbar. Die Formensprache der platzprägenden Gestaltung ist diesen Anlagen entlehnt welche in unterschiedlicher Funktion und Dimensionierung den Platz prägen. Der Baumbestand wird weitgehend erhalten und ergänzt. Sowohl die Flaniermeile wie der Franz-Josef-Kai wird von Bäumen gesäumt. Es entsteht eine intuitive Zonierung und eine Gesamterlebbarkeit des Schwedenplatzes.

BEREICH SCHWEDENPLATZ WEST - MORZINPLATZ
Grüne Schollen mit Rändern aus Weißzementbeton schieben sich schräg aus dem Boden und bilden Räume, Wege und Möbel. Man merkt intuitiv den Bezug zu Geschichte und den belebten Untergrund (U-Bahn, Parkhaus). Zur Platzmitte gekippte Schollen formen einen Platzraum. An Frühlingstagen liegen in der Mittagspause Menschen auf den schrägen Rasenterrassen oder Holzdecks und genießen die Sonne. Ältere Menschen bevorzugen ruhigere Bereiche an der Südseite des Platzes unter dem Schatten der Linden. Sitzbänke aus Metall und Holz zum Teil mit Rücken- und Armelehnen befinden sich direkt an den Schollen. Auch die Sitz- und Liegedecks sind teilweise mit Lehnen ausgeführt um allen Nutzer gleichen Komfort zu bieten. Ein Großteil der dezentralen Fahrradständer wurden ebenfalls an den Schollen integriert. Die Lindenbäume an der südlichen Platzgrenze sowie die Bergahorne im Norden zu Franz-Josef-Kai werden soweit sinnvoll erhalten und ergänzt. Sie rahmen zusätzlich den Platz und spenden Schatten an heißen Sommertagen. Die Baumscheiben sind aus beiger gebundener Kiesdecke passend zum großformatigen Plattenbelag. Zu angrenzenden Plätzen und Straßenzügen wie zum Beispiel zum Vorplatz der Ruprechtskirche öffnet sich der Platz räumlich. Die Schollen neigen sich ebenfalls zu den angrenzenden Plätzen. Staudemischpflanzungen mit hohem Gräseranteil sowie Kleinbäume und Sträucher an den Hochpunkten der Schollen erhöhen zusätzlich den Parkcharakter des Platzes. Die Fassade zum Leopold-Figl-Hof wird freigestellt und ein Platzbereich auf zwei Niveaus vorgelagert. Das Denkmal bleibt am bestehendem Platz und wird in einen Glaskörper gehüllt.

BEREICH SCHWEDENPLATZ ZENTRAL
Das ehemalige Tor zur Stadt, das Rotenturmtor wird wieder an seinen ursprünglichen Platz zurückgeholt. Die rötliche gebundene Kiesdecke und die Platanen als vertikales Torelement inszenieren den Eingang zur Innenstadt zeitgemäß. Der Schanigartenbereich unter den Platanen wird Richtung Osten verlagert um den Platzraum aufzuweiten und zu -werten. Die Gestaltungselemente sind im Zentralbereich auf das notwendigste reduziert um die Bewegungsströme freizuhalten und zu lenken. Die Schollen mit Stauden- und Gräserpflanzungen dienen auch hier als raumgliederndes und lenkendes Gestaltungselement. Hohe Gräserpflanzungen mit dahinterliegenden zarten Absperrbügeln aus pulverbeschichtetem Stahl lenken die Bewegungsströme im Haltestellenbereich der Straßenbahn. Als Absperrung zu den Trassen an den Haltestellen selber befinden sich Lehnbügel mit schräger Holzauflage als Stehmöbel. Die Trasse der Straßenbahn, welche hier einen großen Teil der Fläche einnimmt ist in Rasenpflaster mit Wiener Würfel ausgeführt. Der Stein passt zum Plattenbelag, nimmt historischen Bezug und bringt funktionales Grün in den zentralen Platzbereich.

Projektdetails

Projektart: EU-weit offener Realisierungswettbewerb
Auszeichnung: -
Planung: 2016
Kooperationspartner: -

Pläne